Schöpfende Wesen auf dem Holzweg

Der Autor Martin Zels ist ein großer Musikkenner und – Liebhaber. Wenn er die Geschichte der jungen, hochbegabten Dirigierstudentin Karla Manhardt erzählt, merkt man sofort, dass er weiß, worüber er schreibt. Sei es Technik, die Werke oder die Machtpositionen im elitären Kreis der Ausgewählten. Aber ebenso wahr gelingen ihm die Lebensgeschichten der anderen beiden Protagonistin in diesem Roman: wenn er von der Arbeit des Meisterkochs Anton Roggen erzählt, läuft einem das Wasser im Mund zusammen und wenn er die Aktivitäten des Wortkünstler Darius Pettrich schildert, möchte man sich am liebsten im Burggarten dazusetzen und mitdiskutieren. Diese drei Figuren kommen zwar immer zusammen, haben aber gleichzeitig noch eine mysteriöse Ebene : Karla spricht mit einem Mann im Klavier, Anton träumt vom alten Rom und Darius sieht den Weltuntergang vor sich.
Das tägliche Werk des Lebens, immer und immer wieder sucht es nach den richtigen Händen. In der unentrinnbaren Verstrickung dieser drei Lebensfäden erklingt ein tragikomischer Reigen von Spiel und Zwang. Sowie die Erkenntnis, dass wir Menschen auf dem Holzweg sind, wenn wir glauben, alles immer ganz allein zu erfinden …
Martin Zels: Die vorderen Hände (Braumüller) Euro € 24,00