Theater im Park: Glaub an das Live-Erlebnis!

In neuer Partnerschaft vereint. Michael Niavarani, Peter Bosek, Georg Hoanzl (Foto: Daniel Hinterramskogler)

Mit der „Erste Bank“ als Sponsor ist der mehrjährige Fortbestand des „Theater im Park“ gesichert.

Dieses wunderschöne Juwel, der Park der Familie Schwarzenberg in Wien, war bis zum Frühjahr für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Aber dann kamen der Unternehmer Georg Hoanzl und Multitalent Michael Niavarani auf eine Idee, die sich als Segen herausstellen sollte. „Alle unsere Künstler waren von einem Tag auf den anderen arbeitslos“, schildert Georg Hoanzl, der neben der Agentur auch noch zwei Theater (Simpl/Globe) mit Niavarani betreibt, „wir mussten agieren, wir brauchten ein Brettl, wo sich Künstler draufstellen und ihr Programm spielen können. Bei einem Spaziergang im Belvedere entdeckten wir den Park und dann ging es Schlag auf Schlag“, erinnert sich der umtriebige Kulturmanager.
Ohne das gesamte Team wäre ein Projekt dieser Größenordnung nicht möglich, beteuern die beiden im Pressegespräch. Unter schwierigen Umständen ein Freiluft-Theater mit aktuell 1.250 Sitzplätzen mitten in Wien zu errichten, grenzt an eine Herkules-Aufgabe.
Seit Juli wird die Location mit einem abwechslungsreichen Programm aus Theater, Kabarett und Musik bespielt. Ein eigenes Corona-Sicherheitskonzept wurde dafür entwickelt. Man sitzt in Zweier- bis Vierer-Gruppen in 1,5 Meter Abstand. Eine Pausen-Bewirtung gibt es nicht, Getränke bestellt man vorab.
Kurator ist der Impresario Niavarani selbst: „Zuerst galt die Devise, wer vom Hoanzl angerufen wird, darf spielen. Mittlerweile haben wir so viel Interesse, dass wir die nächsten beiden Jahre fast durchspielen könnten, zumindest wollen wir 2021 die Saison schon, sondern die Location von allen gelobt wird“, zeigt sich der Publikumsliebling ein wenig gekränkt. Seit Anfang Juli sind 80.000 Karten verkauft worden, bis Ende September wird noch ein dichtes Programm geboten.
Das Risiko war sehr hoch, ob das Projekt (nicht nur) in Corona-Zeiten angenommen wird, aber nun ist es so erfolgreich, dass sich der neue Sponsor, die „Erste Bank“ sogar freut, daran teilnehmen zu dürfen. Die damit gewährleistete Unterstützung ermöglicht dem Erfolgsprojekt, das in der Krise geboren wurde und ursprünglich nur für die laufende Sommer-Saison geplant war, in Zukunft eine noch größere inhaltliche und künstlerische Freiheit.
„Jetzt wird daraus ein kultureller Fixpunkt in Wien, der auch unter den neuen Bedingungen die nächsten Jahre perfekt funktioniert“, so Peter Bosek, CEO der Erste Bank. Damit ist der Spielbetrieb vom Theater im Park vorerst bis Ende 2022 gesichert.
Ein Sponsoring seitens der öffentlichen Hand war nie angedacht, der Betrieb finanziert sich alleine durch den Kartenverkauf und nun der Unterstützung durch die Bank.
„Ich habe gar nichts gegen öffentliche Förderung, ich wäre dafür, dass in jedem Bundesland 10 Kellertheater gefördert würden, damit sich der Nachwuchs bilden kann, aber für das „Theater im Park“ standen solche Überlegen nie zur Disposition“, erklärt Niavarani selbstbewusst. Das rege Publikumsinteresse ist natürlich höchst erfreulich, die beiden Macher sehen die Akzeptanz in den vielen, verschiedenen Programmsäulen, da kommen Jonas Kaufmann-Fans genauso zu ihrem Konzert wie Fans der durch Funk und Fernsehen bekannten Kabarettisten wie Gernot Kulis, Viktor Gernot oder Stermann & Grissemann.
Das nicht vorhersehbare Wetter – immer ein Risikofaktor bei Freiluftveranstaltungen – sorgte auch beim „Theater im Park“ für Aufregung. Das Publikum ist zwar durch die riesigen Platanen mit ihren ausladenden Blätterdächern ein wenig geschützt, aber zumindest 3 Mal mussten in Windeseile auch noch Regenponchos ausgeteilt werden.
„Wir haben Corona getrotzt, und das Publikum trotzt dem gelegentlich wechselhaften Wetter. Wenn man geschützt auf der Bühne sitzt und die vielen Zuseher im Regen sitzen sieht und diese trotz Regens „Zugabe, Zugabe“ rufen, dann weiß man, man hat das beste Publikum, das man sich nur wünschen kann“, streut Michael Niavarani abschließend seinen Fans Rosen.
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