Welches ist nun das „richtige“ Leben?

Was wäre wenn, scheint den britischen Autor Matt Haig besonders zu interessieren, nach dem Bestseller „Wie man die Zeit anhält“ lässt er in der „Mitternachtsbibliothek“ seine Hauptfigur Nora zahllose Leben durchstreifen.
In Wirklichkeit ist sie 35, depressiv, frustriert und beschließt zu sterben. Auf ihrer Reise ins Jenseits, sprich nach Einnahme unzähliger Pillen verfällt sie in eine Art Traumwelt. Sie findet sich in einer Bibliothek wieder, in der alle Bücher ein alternatives Leben des ihrigen darstellen und sie probiert sehr viele aus. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Schwimmstar, Rockstar, Wissenschaftler, Winzerin und so viele mehr, Erfüllung aber findet sie erst als Mutter, aber auch dieser Traum scheint zu platzen…
Mehr sei nicht verraten, aber wie immer gelingt es Haig, Unterhaltendes mit Philosophischem zu füllen: welches ist das „richtige“ Leben?
Großes Kompliment an die Vorleserin Annette Frier, die diese Nora so lebendig liest, dass man ihr alles abnimmt.
Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek (Droemer) gelesen von Annette Frier (Argon Hörbuch) Euro 20,-