Wo sind all die Männer hin?

Freunde der gehobenen Popmusik kennen Sebastian Janata als langjähriges Mitglied der Band „Ja, Panik“. Nun ist auch er unter die Autoren gegangen und legt einen Art Burgenland-Krimi vor.
Der junge Hugo Navratil muss zurück in die österreichische Provinz. Sein Großvater, mit dem ihn die Liebe zur Natur und der Tod eines kleinen Jagdhundes verband, ist gestorben, die Familie nimmt Abschied. Das burgenländische Dorf, der Wald, Freund und Feind, alles scheint wie immer. Doch auf der Beerdigung fallen Hugo zwei Frauen auf. Sie sind auf der Suche nach einer antiken Büchse – und sie glauben, dass Hugo weiß, wo sie ist.
Man ist gut unterhalten bei dieser aberwitzigen Geschichte, wo die Männer wie Einfaltspinseln dargestellt werden und die Frauen furchtlos für ihre Rechte kämpfen. Janata kennt natürlich seine Heimat sehr genau und beschreibt mit großer Lust, wie es einem „Ausgewanderten“ geht, wenn er wieder zurück kommt. Manches ist etwas langwierig, wie die Beschreibungen des Leithagebirges oder die Auswirkungen eines Sturm-Rausch, aber vielleicht ist das den deutschen Lesern geschuldet.
Sebastian Janata: Die Ambassadorin (Rowohlt)